Was sie bei einer Umrüstung beachten müssen. (TÜV)
|Um für ein Umgerüstetes Fahrzeug eine Straßen Zulassung zu bekommen muss man bestimmte Voraussetzungen erfüllen. Diese sind vom TUV im Merkblatt 764 zusammengefasst. Grundlage der Prüfung ist die StVZO und die Richtlinien der ECE-R100/10. Geprüft wird bei dieser Untersuchung die Funktionssicherheit, die Elektronische Sicherheit, die Sicherheit des Energiespeichers, die Motorleistung sowie die Personensicherheit. Folgende Punkte sind Bestandteil der allgemeinen Begutachtung.
– Einbau und Befestigung des Elektromotors
– Einbau, Montage und Anordnung der HV-Komponenten
– Verlegung und Befestigung des HV-Leitungssystems
– Ermittlung Leergewicht
– Ermittlung Höchstgeschwindigkeit
– Prüfung, ggf. Korrektur bzw. Streichung der Anhängelast
– Prüfung, ggf. Korrektur der Sitzplatzanzahl in Folge von Änderungen
– Beurteilung Fahrverhalten (leer/beladen)
– Dokumentation der technischen Änderung
– ggf. Korrektur der Angaben auf dem Fabrikschild
Bei baulichen Veränderungen muss des Weiteren das TÜV-Merkblatt 751 beachtet werden.
Elektrische Sicherheit ECE-R100
Schutz gegen direktes Berühren
- durch Isolierung (nicht ohne Werkzeug zu entfernen)
- durch Trennwände/Kapselung, Geschlossener Raum (nicht ohne Werkzeug zu öffnen)
- im Fahrgastraum und Kofferraum: IPXXD (Prüfsonde 1mm)
- außerhalb Fahrgasträumen und Kofferraum: IPXXB (Prüffinger)
Fahrgasträumen und Kofferraum: IPXXB (Prüffinger)
- Kennzeichnung mit „Blitzpfeil“ auf gelbem Dreieck
- Schlüsselschalter
- Anzeige von Ladezustand
- bei jeglicher Störung darf sich das ungebremst stehende Fahrzeug max. 0,1m bewegen
Zusammenfassend kann man sagen dass sie bei der Umrüstung auf folgendes achten müssen.
Alle HV-Kabel müssen Doppelt isoliert und Orange ummantelt sein.
Elektronische Komponenten wie die Batterien und Trennschalter müssen nach IPXXB – IPXXD in geschlossen räumen verbaut werden. Diese dürfen nur mit Werkzeug zu öffnen sein. Bei der Prüfung wird mittels eines Prüffingers versucht an stromführendeteile zu gelangen. Das muss durch die Kapselung der Komponenten verhindert werden.
Außerdem ist ein Warnsymbol anzubringen. „Achtung El. Spannung“ nach ISO 3864 IEC 417K. Der Passagierraum wird mittels einer Prüfsonde (01mm) auf Schwachstellen geprüft. Das heißt dass mit einer 10cm langen und 1mm dicken Sonde nach stromführenden Leitungen gesucht wird.
Der Überlastung Schutz wird in der ISO Norm ISO 6469-2 Geregelt. Achten sie beim Kauf ihrer Relais und Schmelzsicherungen darauf dass sie die Norm erfüllen. Es wird außerdem verlang das die Batterien belüftet werden. Die Belüftung wird in der DIN VDE 0510 / ECE R100 geregelt. Bei der Heizung ist es wesentlich einfacher. Es wird verlang das sie die Frontscheibe mit Ausreichend warmer Luft belüftet wird.
Sie könne die Kosten der einzelnen Prüfungen umgehen, indem sie für die verbauten Komponenten Gutachten vorlegen. Dazu können sie den Hersteller um Hilfe bitten oder den Lieferanten. Die Firma Rebbl aus den Niederlanden bieten beispielsweise ein in Deutschland gültiges Gutachten für einige ihrer Produkte an.
Weitere Information vom TÜV: https://www.vdtuev.de/themen/mobilitaet/alternative_antriebe/freie-fahrt-fuer-elektrofahrzeuge
Vielen Dank für diesen Beitrag über den Umbau von Fahrzeugen. Gut zu wissen, dass das Fahrzeug nach dem Umbau bestimmte Kriterien nach dem Merkblatt 764 erfüllen muss. Ich plane einige bauliche Veränderungen am meinem Auto und wollte mich daher informieren.