Die Geschichte des Elektroautos
|Um die Jahrhundertwende gab es in den USA mehr Elektroautos als Autos mit Verbrennungsmotor. Elektroautos waren damals die Autos der Vornehmen Leute. Sie waren Sauber, Leise, Abgasfrei und man musste sie nicht per Hand ankurbeln. Mehr zur Geschichte des Elektroautos erfahren sie hier.
Der Private verkehr beschränkte sich wegen der schlechten Straßenverhältnisse und der Reichweite auf reinen Stadtverkehr. Bis 1910 gab es in fast alle großen Städte Elektrotaxen, so begann die Geschichte des Elektroautos.
Neben den Autos für den Alltag wurden natürlich auch damals Fahrzeuge für Wettbewerbe gebaut. 1899 erreichte C. Jenatzy mit seinem Elektromobil „Jamais contente“ eine Durschnittsgeschwindigkeit von 66km/h. Diesen Rekord konnte er noch im selben Jahr auf 105 km/h verbessern.
Ab 1912 verlor das Elektromobil an Attraktivität. Benzin wurde leicht verfügbar und der Umgang mit Verbrennungsmotoren wurde angenehmer. Durch die Einführung des elektrischen Starters konnte jedermann (jede Frau) ganz einfach ein Auto mit Verbrennungsmotor zu starten. Somit hatten sich die Vorzüge des Elektroautos erledigt. Durch diese Entwicklung führten Elektroautos nur noch ein Nischendasein und wurden nur noch in geringen Stückzahlen gebaut. Umweltschutz spielte damals noch keine Rolle.
Bis 1935 waren praktisch alle Elektroautos vom Markt verschwunden. Und bis in die 1960 Jahre war das Elektroauto praktisch tot. In den frühen 70er Jahren sah man sich konfrontiert mit Abgas Problemen und der Abhängigkeit von ausländischem Erdöl. Um sich vom Erdöl zu lösen wurden die ersten neuen Prototypen entwickelt. 1964 wurde von der Batteronic Company ein Elektrotransporter an die Potomac Edison Company ausgeliefert.
Dieser Lkw konnte 40 km/h erreichen und das mit einer Reichweite von 99 km und einer Nutzlast von 1130 Kilogramm. Battronic arbeitete mit General Electric von 1973 bis 1983 zusammen. Gemeinsam produzierten sie 175 Elektrische Lastkraftwagen. Diese LKWs sollten die Vorteile Batteriebetrieben Fahrzeuge demonstrieren. Bis in die Mitte der 1970 jahre entwickelte und produzierte Battronic Linienbusse für die USA. Die US Postal Services entschieden sich,1975 dazu 350 elektrisch angetrieben Jeeps, der Firma AM General einer Schwester der AMC für ein Test Programm zu kaufen. Im darauf folgenden Jahr verabschiedet der amerikanische Kongress ein Gesetz zur elektrischen und Hybriden Forschung. Das Gesetz sollte die Entwicklung von neuen Technologien sowie verbesserte Batterien und Motoren vorantreiben.
1990 erlässt die kalifornische Gesetzgebung den Clean Air Act. In diesem Gesetz war vorgesehen das bis 1998 mindestens zwei Prozent der neu zugelassenen Fahrzeugen emissionsfrei sein sollten. Dieses Gesetz zwang die Automobilhersteller zur Entwicklung emissionsfreier Fahrzeuge wie dem EV1 von General Motors. Andere Hersteller wie Honda entwickelten den EVPLUS oder Toyota den RAV EV.
Der EV1 von GM wurde zum Beispiel nicht verkauft, sondern verleast. Lobbyisten der Automobilindustrie bewirkten offensichtlich die Entschärfung des ursprünglichen Gesetzes. Was dazu führte das alle von GM verleasten EV1 Modelle wieder eingezogen und verschrottet wurden. Das war für die Geschichte des Elektroautos, ein Genickbruch. Zu diesem Thema gibt es eigens eine sehr interessante Dokumentation von 2006 „Who Killed the electric car??“ Die Patente zur Herstellung der damals aktuellen Nickel-Metallhybrid Batterien wurden von GM an Texaco/Chevron verkauft. Dieser Konzern hat sich dazu entschieden, die Batterie Produktion und Entwicklung nicht weiter voranzutreiben und einzustellen.
Von 1992 bis 1995 wurden auf Rügen 60 Elektroautos im Groß versuch getestet. Daran beteiligt waren die Bundesregierung, BMW, Mercedes und VW. Als Tesla Motors im Jahr 2006 den Roadster Präsentierte, und dann auch noch erfolgreich vermarkten konnte, veränderte das den Markt. Parallel zu dieser Entwicklung haben seit den 80er Jahren unzählige Menschen ihre normalen Autos umgerüstet und fahren mit Elektromotoren. In vielen Ländern gibt es Betriebe die sich seit Jahren Professionell mit den Thema Elektromobilität beschäftigen.
Eine kleine Auswahl batteriebetriebener Elektroautos in chronologischer Reinfolge.
Hersteller | Produktion | Stückzahl | Höchstgeschwindigkeit | Reichweite |
Baker Electric | 1899–1915 | ? | 23 km/h | 80 km |
Lohner Porsche | 1900 | ? | 50 km/h | 50 km |
Detroit Electric | 1907–1939 | 13,000 | 32 km/h | 130 km |
Henney Kilowatt | 1958–1960 | <100 | 97 km/h | ? |
Sebring-Vanguard Citicar | 1974–1979 | 4,444 | ||
VW Golf Citystromer | 1995 | <1,100 | 110 km/h | 90 km |
General Motors EV1 | 1996–2003 | 1,117 | 129 km/h | 257 km |
Chevrolet S10 EV | 1997–1998 | 492 | 118 km/h | 144 km |
Honda EV Plus | 1997–1999 | ~300 | 130+ km/h | 130– 180 km |
Toyota RAV4 EV | 1997–2002 | 1,249 | 125 km/h | 140 km |
Ford Ranger EV | 1998–2002 | 1,500 | 120 km/h | 119 km |
TH!NK City | 1999–2002 | 1,000+ | 90 km/h | 85 km |
REVA | 2001– | 4,000+ | 72 km/h | 80 km |
ZAP Xebra | 2006–2009 | 700+ | 65 km/h | 40 km |
Tesla Roadster | 2008–2012 | 2,500 | 210 km/h | 350 km |
Mitsubishi i MiEV (Peugeot iOn/Citroën C-Zero) | 2009– | 32,000+ | 130 km/h | 160 km |
Nissan Leaf | 2010– | 125,000 | 150 km/h | 175 km |
Renault Kangoo Z.E. | 2011– | 14,542 | 135 km/h | 175 km |
Bolloré Bluecar | 2011– | 3,131 | 125 km/h | 250 km |
Smart ED (2nd and 3rd gen) | 2012– | ~9,000 | 120 km/h | 110 km |
Tesla Model S | 2012– | 40,000 | 210 km/h | 480 km |
Renault Zoe | 2013– | 12,631 | 135 km/h | 180 km |
Volkswagen e-Up! | 2013– | 4,952 | 130 km/h | 160 km |
BMW i3 | 2013– | 6,873 | 150 km/h | 150 km |
Nach dieser kleinen Einführung in die Geschichte des Elektroautos, möchte ich ihnen nun mehr darüber verraten wie sie ihr Auto umrüsten können. In den folgenden Wochen werde ich ihnen veranschaulichen, wie ein Elektroauto funktioniert. Welche Komponenten sie dafür benötigen. Was sie beachten müssen um eine Zulassung für den Straßenverkehr zu bekommen. Welche arbeiten auf sie zukommen und wie hoch die Kosten der Umrüstung werden. Darüber hinaus finden sie eine Liste mit Herstellern, Dienstleistern, Foren und Blogs mit vielen weiteren Tipps und Tricks….